Plagiatsverdacht gegen Jürgen Jörges.
Buchveröffentlichung zum Thema Schimmel plagiiert Standardwerk und enthält fachliche Mängel.
Düsseldorf, 1. März 2021 Seit einigen Wochen wird das Buch „Schimmel, Arsch und Zwirn” von Jürgen Jörges durch Zeitschriften und auch in Fernsehsendungen für den Endverbraucher beworben. Durch die intensive Berichterstattung wurde die Fachwelt auf das Buch, das sich an Laien richtet, aufmerksam. Der Name des Autors ist in Expertenkreisen völlig unbekannt. Auf keiner der wichtigen Fachveranstaltungen ist er bisher in Erscheinung getreten. Experten im Bereich Schimmelsanierung stießen bei Durchsicht des Buches schnell auf zahlreiche Stellen bekannter Textpassagen aus dem Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes. Üblicherweise werden Texte aus Standardwerken als solche kenntlich gemacht. Im Buch von Herrn Jörges fehlen entsprechende Quellennachweise.
Der Vorsitzende des BSS, Dr. Wolfgang Lorenz, hat über Jahre intensiv am Leitfaden des Umweltbundesamtes als aktives Mitglied der Innenraumlufthygienekommission mitgewirkt. Wegen des begründeten Verdachts auf Plagiat wurden nun gerichtliche Schritte in die Wege geleitet. Darüber hinaus enthällt das Buch fachliche Fehler. So werden die Begriffe Hyphen und Myzel falsch beschrieben. Die Bedeutung und Bewertungsmöglichkeit von Luftmessungen auf luftgetragene Keime entspricht nicht den Angaben in den Leitfäden. Da es bei Schimmel auch um gesundheitliche Aspekte geht, kann die Vermengung von Fachwissen ohne Quellenangabe mit fachlich fehlerhaften Auslegungen Betroffene, bei ihren Bemühungen um ein Leben ohne Schimmel und ohne Beschwerden, in eine falsche Richtung führen.
Die Mitglieder des Bundesverbandes Schimmelpilzsanierung e. V. beschäftigen sich professionell mit der Prävention, Begutachtung und Beseitigung von Schimmelschäden in und an Gebäuden. Das Ziel des Verbandes liegt in der Information von Verbrauchern, Behörden und Fachbetrieben über die Gesundheitsrisiken mikrobieller Belastungen und über die optimale Behandlung von Befallsvorkommen. Auf seiner Internetseite bietet der Verband eine Expertensuche mit der Betroffene Spezialisten mit entsprechender Fachkunde in ihrer Region finden können.